Die ersten 6 bis 8 Wochen nach der Geburt
Da bleiben wir zwei zu Hause, in trauter Verborgenheit, kein Wetter kann uns verdrießen, wir halten uns warm und schließen hübsch feste die Türe zu. (Wilhelm Busch)
Das Wochenbett soll für dich eine Zeit der Erholung, des Ankommens als Mama, des gegenseitigen Kennenlernens mit viel Ruhe und Unterstützung von deiner Familie, sowie vom Pflegepersonal sein.
Egal wie schnell oder langsam dein Baby geboren werden wollte, dein Körper braucht erst einmal Zeit, sich auszuruhen und aufzutanken. Nach der Geburt hast du eine große hormonelle Umstellung zu bewältigen. Wie lange die seelische und körperliche Umstellung braucht, ist ganz unterschiedlich.
Die Gebärmutter bildet sich rasch zurück, manchmal kommt es zu unangenehm empfundenen Nachwehen. Der Wochenfluss ist anfangs noch stärker und die Milchbildung muss in Gang kommen. Besonders beim ersten Kind ist das Gefühl vom Mutterwerden oft noch fremd. Dafür brauchen du und dein Partner Ruhe. Zu viele Besucher sind hinderlich für einen guten Start.
Tipps für die ersten zwei Wochen:
- viel liegen, so kommt die Milchbildung gut in Gang und die Gebärmutter kann sich besser rückbilden
- halbsitzend oder in Seitenlage stillen, so kann man sich selbst dabei ausruhen
- in den Ruhephasen des Babys auch selbst schlafen
- Handy auf lautlos schalten
- nur ein Besuch pro Tag (am besten ausgestattet mit warmem Essen, Kuchen und Kaffee … für zuhause)
Auch wenn in früheren Zeiten Frauen härter körperlich arbeiten mussten, wusste man damals oft besser, welche Bedürfnisse eine Wöchnerin hatte. In den ersten sechs Wochen nach der Geburt durften die Frauen nicht mit ihrem Baby außer Haus. Die Versorgung mit Suppe zur Kräftigung der Wöchnerin wurde oft von der Nachbarin übernommen. In anderen Kulturen werden die Wöchnerinnen auch heute noch in der Wochenbettzeit von der Außenwelt abgeschirmt. Versuche, die Wochenbettzeit als Zeit der Erholung und der (Neu)Bildung deiner Familie zu sehen.
Wenn du Unterstützung für Haushalt und Kinder angeboten bekommst, nimm sie dankend an oder versuche dir Hilfe zu holen. Es erleichtert diese wunderbare, aber auch fordernde und kräftezehrende erste Zeit mit deinem Baby.
Insbesondere vor dem Milcheinschuss fühlen manche Frauen eine Achterbahn der Gefühle. Im einen Moment ist alles wunderbar und kurze Zeit später sind sie mit der neuen Situation überfordert. Das ist der Babyblues, der meist nach ein bis zwei Tagen wieder vorübergeht. Sollte diese psychische Verstimmung länger andauern, informiere deine Hebammen oder deine Gynäkologin/deinen Gynäkologen darüber. Es ist wichtig, dass du gesund bist und dich wohl fühlst. Dein Baby wird es dir danken! Solange du in der Privatklinik bist, wird dir das Pflegepersonal mit Tipps und Tat zur Seite stehen, um euch einen guten Start zu ermöglichen.
Dein Beckenboden ist nach der Schwangerschaft und der Geburt ebenso gefordert worden. In den ersten Tagen gönne ihm Ruhe. Nach der zweiten Woche kannst du mit leichten Übungen beginnen. Hebammen und Physiotherapeutinnen informieren dich gerne über diese Übungen. Außerdem kannst du ab der 8. Woche nach der Geburt Rückbildungskurse besuchen.
Stillberatung und Babypflege
Tauchen nach eurer Entlassung zu Hause Fragen zum Stillen und/oder zur Babypflege auf, kannst du dich gerne bei uns melden, wir vermitteln euch weiter. Oder ihr nutzt die Stillberatung und Wiegekontrollen bei uns in der Privatklinik Graz Ragnitz.
Stillberatung und Säuglingsernährung
stillberatung@pkg.at
0316 586-3727
Kosten für einen Hebammen-Hausbesuch: € 80.- plus Kilometergeld
Eure Pflichtversicherung übernimmt in den ersten 8 Wochen nach der Geburt einen Teil der Kosten.