Eva Sommer

Ich bin Hebamme geworden, weil …
schon meine Tante Hebamme war und mir als Kind viele Geschichten darüber erzählt hat. Im Maturajahr wollte ich dann eigentlich Sozialarbeiterin werden und als ich mir dort die Bewerbungsunterlagen geholt habe, habe ich direkt neben der Sozialakademie die Hebammenakademie entdeckt und mich spontan auch dort beworben. Wie es das Schicksal so wollte, wurde ich an der Hebammenakademie aufgenommen. Später habe ich in alten Aufsätzen zum Thema „Was ich einmal werden will“ gelesen, dass ich als Kind schon „Hebamme“ als meinen Traumberuf angegeben habe, ich hatte diesen Kindheitstraum nur kurz aus den Augen verloren.

Meine erste Geburt hatte ich …
während meiner Ausbildung im Jahr 2001 im LKH Graz. Nach meiner Ausbildung habe ich drei Jahre lang als angestellte Hebamme bei den Barmherzigen Brüdern in Eisenstadt gearbeitet. Dort konnte ich im Kreißsaal, in der Schwangerenambulanz und auf der Station viel Erfahrung in sämtlichen Tätigkeitsbereichen einer Hebamme sammeln. Nebenher startete ich schon in die Freiberuflichkeit. Seit 2007 bin ich ausschließlich in der freien Praxis tätig. Ich habe mich in verschiedensten Bereichen fortgebildet, arbeite mit Homöopathie und Akupunktur, habe Ausbildungen in K-Taping, Yoga, THK (Traditionelle Hebammenkunst) und begleite auch Frauen nach Fehl-und Totgeburten. 2013 habe ich mit drei Kolleginnen das Hausgeburtenteam Graz gegründet und bis 2017 auch Hausgeburten begleitet. 2016 bin ich im Hebammenteam Graz eingestiegen.

Was ist für mich der Zauber einer Geburt?
Den Zauber einer Geburt kann ich kaum in Worte fassen, man muss ihn fühlen! Jedes Mal wenn ein Kind zur Welt kommt ist es ein Wunder, die Welt bleibt für einen kurzen Moment stehen, nichts anderes ist mehr wichtig! Jede Geburt ist einzigartig und es erfüllt mich mit großer Freude und oft auch mit Demut, dass ich dieses intime und zutiefst berührende Erlebnis immer und immer wieder miterleben darf.

Die Geburten meiner Kinder …
Bei der Geburt von Clemens 2006 war ich im LKH Feldbach. Nach vielen, vielen Stunden Wehen musste im Endeffekt leider ein Kaiserschnitt gemacht werden. Im ersten Moment war ich unglaublich enttäuscht, dann aber überrascht wie schön die Geburt trotz allem war. Heute bin ich froh darüber, dass ich auch dieses Erlebnis machen durfte, es bereichert meinen Erfahrungsschatz.

Lorenz kam 2008 im LKH Graz zur Welt, es war eine anstrengende aber wunderschöne, völlig komplikations- und interventionsfreie Spontangeburt, an die ich immer gerne zurückdenken werde.

Meine Tochter Mathilda wurde im Dezember 2016 in der 19. Schwangerschaftswoche still geboren. Dank der großartigen Unterstützung meiner Kolleginnen Nina und Beate, meiner Gynäkologin und meiner Familie habe ich aber trotz aller Tragik auch diese Geburt positiv erleben dürfen.

Neben ihr habe ich noch zwei weitere Sternenkinder, also zwei Babys, die ich leider schon in frühen Wochen wieder gehen habe lassen müssen, die aber trotzdem einen Platz in meinem Herzen haben.

In meinem Leben genieße ich sonst …
Zeit mit meinem Partner und meinen Kindern, Gespräche mit Freunden und Familie, gutes Essen, Urlaube am Meer, Thermenaufenthalte, Kinobesuche, Schlaf. Ich mache Yoga und lese unglaublich gerne und ab und zu genieße ich einfach nur die Ruhe.

Ich lebe …
mit meinem Partner, unseren Kindern und zwei Katzen in einem Haus im Süden von Graz.

Wenn ich wieder auf die Welt komme, …
werde ich auf jeden Fall wieder Hebamme, da es für mich nicht einfach nur ein Beruf sondern meine Berufung ist!

An Beate schätze ich, …
dass sie durch und durch positiv ist!
Ich mag ihren Humor und ihre Lebenseinstellung und ich kann mich zu 100 Prozent auf sie verlassen.
Wer sie kennen lernt, muss sie einfach mögen!

An Nina schätze ich, …
dass sie eine der stärksten Frauen ist, die ich kenne. Auch wenn sie vielleicht auf den ersten Blick zart und verletzlich wirkt, bringt sie so schnell nichts aus der Fassung! Ich danke ihr für viele schöne Stunden, die wir gemeinsam verbracht haben, und ihre bedingungslose Freundschaft seit unserer gemeinsamen Ausbildungszeit.

An Michi schätze ich…
ihr strahlendes Lächeln, ihre liebevolle und geduldige Art, ihren Optimismus und ich bewundere ihr Organisationstalent. Es freut mich sehr, dass wir uns so viele Jahre nach unserer gemeinsamen Ausbildung wiedergefunden haben und jetzt zusammen arbeiten.