Heute genau vor 12 Wochen ist unser Sohn Anton auf die Welt gekommen. Es hat sage und schreibe 12 Wochen gedauert, bis ich nun endlich in der Lage bin, einige Zeilen über den Tag der Geburt zu Papier zu bringen.
Dieser kleine Tornado hat unser Leben ziemlich auf den Kopf gestellt – aber auf eine sehr schöne Art und Weise. Alles begann in der Nacht von 7. auf 8. Dezember 2016. In der Schwangerschaft hatte ich öfters mit Schlafproblemen zu kämpfen, weshalb mir das in dieser Nacht nicht weiter komisch vorkam. Als dann aber am Morgen Bauchschmerzen hinzukamen, ahnte Antons Papa schon, dass es sich um Wehen handeln könnte. Ich wollte es nicht glauben und versuchte mich abzulenken – schließlich sollte Anton erst 11 Tage später kommen.
Doch gegen Mittag wurden die Schmerzen regelmäßig und kamen in immer kürzeren Abständen. Der erste Anruf am Geburtenhandy verlief nicht ganz nach meinen Vorstellungen. Ich hatte schon ziemliche Schmerzen und konnte die Wehen nur mehr im Stehen und mit tiefer Atmung überstehen. Nina hatte Bereitschaft. Sie war sehr ruhig und riet mir, mich noch in die Badewanne zu legen. Badewanne? Das ging in meiner Vorstellung gar nicht! Also entschied ich mich für eine Dusche. Nachdem ich angezogen war, riefen wir nochmals Nina an, um ihr Bescheid zu geben, dass wir uns auf den Weg machen würden. Der Weg in die Ragnitz war länger als sonst. Wehen im Auto sind kein Spaß!
Nach der Ankunft blieb unser Gepäck im Auto in der Tiefgarage und wir machten uns auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Der Weg dorthin war ziemlich lang! Als dann auch noch ein frischgebackener Papa meinte, dass der Weg noch schwerer werden würde, hätte ich am liebsten wieder kehrt gemacht.
Aber Nina zu sehen, hat mir alle Angst genommen. Sie führte uns in den Kreissaal und nach der ersten Untersuchung war klar, dass unser Kind zur Welt kommen würde. Nina schlug vor, unsere Sachen aus der Tiefgarage zu holen. Tiefgarage klang in diesem Moment gleich wie Badewanne – unmöglich! Also wartete ich im Zimmer, bis die Stationsärztin einen Zugang gelegt hatte. Dann gingen wir zurück in den Kreissaal. Nina erwartete und schon. Ich war so froh sie zu sehen. Ihre ruhige Art gab mir das Gefühl, dass mir bei ihr nichts passieren konnte.
Immer wieder ließ sie mich wissen, dass es dem Baby gut gehe – auch wenn ich nicht danach gefragt habe. Das hat mich immer wieder daran erinnert, warum ich das Ganze jetzt durchzustehen habe. Nina hat ein unglaubliches Feingefühl und war die ganze Geburt über „der wichtigste Spieler am Feld“ – sagt Antons Papa, ohne das Zutun von Anton und mir in Frage zu stellen.
Als es dann richtig ernst wurde, ließ sich Anton dann doch etwas mehr Zeit und ich bekam riesige Angst, dass es für ihn zu lange dauern könnte. Ich bat Nina, nicht mehr wegzugehen. Ich fühlte mich um soviel sicherer, wenn sie da war und wusste, dass nichts passieren konnte. Dann war es geschafft – Anton war nach ca. 4 Stunden geboren. Nina und Frau Dr. Pertl – die nun auch dazugekommen war – waren sehr einfühlsam und ruhig. Wir konnten noch einige Zeit im Kreissaal verbringen bis Nina uns noch in unser Zimmer begleitete.
Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht bewusst, welchen Stellenwert Nina bei uns ab jetzt haben würde. In den darauffolgenden Tagen wurden wir von Beate und Eva bestens betreut und beraten. Aber Nina war unsere Heldin. Bei unserer Entlassung 4 Tage später konnten wir uns dann endlich bei Nina bedanken. Es ist für uns kaum in Worte zu fassen, wie unglaublich wichtig sie in dieser besonderen Situation für uns war. Auch die Zeit danach – das Finden der Mutterrolle – hat Nina unglaublich einfühlsam begleitet. Wenn ich ratlos und verzweifelt war, war Ninas Rat 1000 Mal mehr wert als der von anderen.
Nach wie vor sprechen wir ganz oft von Nina. Manchmal schmunzeln wir und hoffen, dass sie nicht zu oft von Schluckauf geplagt neuen Babys in die Welt hilft. Weitere 2 Wochen später habe ich es nun geschafft, diese Zeilen abzutippen. Mittlerweile habe ich mich für Rückbildungsyoga mit Nina und Eva angemeldet. Nicht nur weil es Zeit wird, mir etwas Gutes zu tun, sondern auch, weil ich weiß, dass Anton und ich dort wieder bestens aufgehoben sein werden.
Es war mir nicht bewusst, welchen Stellenwert eine Hebamme bei der Geburt einnimmt. Über unsere Entscheidung für das Hebammenteam Beate-Eva-Nina sind wir überglücklich. Nach wie vor denke ich, dass ich den Schmerz bei der Geburt nicht vergessen werde, dass ich meine Verzweiflung zwischendurch immer wieder abrufen kann. Ich hatte unglaubliche Angst davor, dass die Geburt für mich ein schreckliches Erlebnis sein würde – das war es nicht! Und dafür sind wir unglaublich dankbar!
Wir danken euch von Herzen für die tolle Betreuung vor, während und nach der Geburt!
Sollte noch eine kleine Seele seinen Weg zu uns suchen, seid ihr unser erster Weg!
Eva und Markus mit Anton