Kennengelernt haben wir das Hebammenteam beim Infoabend in der Privatklinik Ragnitz. An dem wir uns auch gleich für das Team und deren Vorbereitungskurs entschieden haben. Der Kurs was sehr informativ (wir können ihn wärmstens empfehlen); gerade beim erste Kind hat man ja doch sehr viele Fragen.
Ab der 35. SSW waren wir dann auch einmal die Woche zur Akupunktur, welche den tollen Nebeneffekt hatte, dass wir das Team besser kennen lernen konnten. Der errechnete Geburtstermin lag beim 4.2., aber wir hatten das Gefühl, dass unsere Kleine nicht so lange warten würde. Auch hoffte mein Mann, dass sie vielleicht am 29.3. (seinem Geburtstag) auf die Welt kommen könnte.
Für den 28.3. hatten wir wieder einen Akupunkturtermin mit Nina vereinbart, sowie einem CTG Termin bei Frau Dr. Pertl – zu denen es dann nicht mehr kommen sollte. Am 27.3. gegen 23:00 Uhr hatte ich leichte Krämpfe. Aus einem Gefühl heraus dachte ich mir – geh besser schlafen – vielleicht kommst du so schnell nicht mehr dazu. Auch fragte ich meinen Mann, ob er alles für die Klinik gepackt hat (Er hatte sich entschieden, das Angebot der Klinik anzunehmen, 3 Tage mit auf dem Zimmer zu übernachten).
Somit waren der Koffer und eine Tasche abreisefertig gepackt. Am 28.03. um ca. 01:30 Uhr wachte ich erstmals auf, da ich stärkere Krämpfe hatte. Wobei ich erst von einfachen Bauchschmerzen ausging. Ich habe mich dann auch gleich wieder hingelegt und versucht, wieder ein zu schlafen. Aber es half nichts, keine Liegeposition war hilfreich. Ich zückte mein Handy und öffnete die App, die auch einen Wehenzähler beinhaltete. Das Ergebnis: eindeutig Wehen, die Kontraktionen hielten ca. 1 Minute an und wiederholten sich alle 7 Minuten. Beim Toilettengang stellte ich dann auch fest, dass ich etwas blutete, was laut Vorbereitungskurs normal ist wenn sich der Muttermund öffnet. Aber da es hieß, dass es gerade beim ersten Kind keinen Grund zur Eile gäbe, habe ich mir zur Entspannung ein Bad eingelassen. So um 05:00 Uhr rief ich dann Nina an und meinte: „Unseren Akupunkturtermin heute werde ich wohl nicht einhalten können, da ich jetzt alle 3 Minuten Wehen habe!“ Nina riet mir daraufhin, sie um 06:00 Uhr in der Klinik zu treffen.
Um 05:15 Uhr weckte ich meinen Mann mit den Worten: „Schatz aufstehen, es geht los. Kannst dich aber noch duschen, wir treffen uns mit Nina erst um 06:00 Uhr in der Klinik“. Er war etwas überrascht, da ich ihm erst jetzt Bescheid gab, er dachte ich sei nur kurz auf die Toilette gegangen (wie so oft in den vorhergegangenen Wochen). Seine verdutzte Frage auf meine Ansage, dass die Wehen schon alle 3 Minuten kommen, war dann nur: „Wo sind die 10 Minuten Wehen hin?“. Dank unserer Wöchentlichen Fahrten in die Klinik hatte er seine Bestzeit von 13 Minuten Fahrzeit unterboten – wir waren in 10 Minuten da (wäre auch schneller gegangen, hätte ich ihm nicht gesagt er solle langsamer fahren, da ich mich sonst übergeben müsste).
Wir haben uns dann kurz nach 06:00 Uhr in der Privatklinik Ragnitz auf der Geburtsstation mit Nina getroffen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in unserem Zimmer, ging es auch schon in den Kreissaal zum CTG. Die Wehen kamen jetzt schon alle 2 Minuten und der Muttermund war auch schon 3 cm offen. Nina meinte: „Die Kleine hat es eilig, dauert wohl nicht mehr lange.“ Sie hatte dann gleich die Geburtswanne eingelassen (ich hatte mich im Vorfeld schon für diese Variante der Geburt entschieden). Das warme Wasser war allerdings so angenehm, dass sich die Wehenpausen wieder etwas verlängerten, und ich ich sogar kurz wegdöste.
Unsere Kleine hatte es dennoch eilig auf die Welt zu kommen, nur der Muttermund war noch nicht ganz offen und somit musste ich die Wehen weiter weg atmen. (Nina und mein Mann waren immer an meiner Seite – haben mir gut zugesprochen und mich motiviert.) Etwas später öffnete Nina meine Fruchtblase und es ging erst richtig los. Sie hat mir auch immer wieder Tipps gegeben, wie ich am besten die Wehen veratme bzw. wann ich endlich pressen durfte. Sie war mir eine sehr große Hilfe und hat mich mit ihrer ruhigen Art immer wieder motiviert. Sie meinte auch, ich könnte jederzeit die Position wechseln oder aus der Wanne steigen, aber mir gefiel es in der Wanne, warum sollte ich also etwas daran verändern.
Der Endspurt hatte es in sich, auch wenn ich erst 10 Stunden in den Wehen lag – ich war langsam am Ende meiner Kräfte. Aber mein Mann, dem ich regelrecht die Finger quetschte, (Er hatte es tapfer weggesteckt! Ein Großes Danke an dieser Stelle an ihn, ich weiß nicht wie es ohne ihn gewesen wäre!) motivierte mich ebenso wie Nina. Sie gab mir noch ein Wehenmittel über den Infusionszugang, welches mir den Endspurt erleichtern sollte.
Um 11:41 Uhr war es endlich so weit, unser kleiner Sonnenschein Mia kam auf die Welt. Da es eine Wassergeburt war, gab sie erst einen Laut von sich, als sie schon auf meiner Brust lag. Und was soll ich sagen: die Anstrengung von vielen Stunden Wehen waren auf einmal fast vergessen, als ich sie in meinen Armen hielt.
Sie, das schönste Baby von allen! Ich weiß, das sagt jede von ihrem Baby, aber es ist so! 10 Monate haben wir auf sie gewartet und endlich hielt ich sie in meinen Armen. Ich kann euch dieses immense Glücksgefühl garnicht beschreiben, man muss es selbst erlebt haben.
Erst war sie noch ganz blau, aber das änderte sich rasch und ihre Hautfarbe wurde schön rosa. Wie besprochen ließ Nina die Nabelschnur auspulsieren, so dass unsere Kleine noch zusätzlich mit Sauerstoff versorgt wurde. In der Zwischenzeit ließ Nina das Wasser aus der Wanne und wir bekamen ein Badetuch, damit es Mia nicht kalt wurde. Mein Mann durfte die Nabelschnur durchtrennen. Nach einem kleinen Ruck war dann auch die Plazenta herausen und Mia wurde mir abgenommen, damit sie untersucht und vermessen werden konnte. Ganze 2522g schwer und 49cm lang.
Ich hatte in der Zwischenzeit die Gelegenheit genutzt mich noch etwas abzubrausen. So fühlte ich mich gleich etwas besser. Frau Dr. Pertl die während der Wehen immer wieder nach dem Rechten gesehen hatte, war auch zufällig während der Geburt anwesend und konnte mich gleich auf etwaige Geburtsverletzungen untersuchen. Leider musste etwas genäht werden, aber mit Mia auf meiner Brust war das nicht so schlimm – hatte ich ja die beste Ablenkung. Ich musste dann leider noch einmal genäht werden, da sich ein Hämatom gebildet hatte, aber auch das habe ich überstanden. Nina half mir im Anschluss die Kleine das erste mal anzulegen – und was soll ich sagen – es war ein schönes Gefühl der Verbundenheit. Mia bekam von Nina eine wunderschöne Strickmütze geschenkt (die sie sehr lange getragen hat).
Anschließend wurden ich mit ihr im Arm auf unser Zimmer gefahren wo wir uns alle etwas erholen konnten. Mein Mann durfte Mia dann das erste mal wickeln und anziehen, da ich mich noch etwas schonen sollte. Er war stolz wie Oskar als er wenig später mit ihr wieder ins Zimmer kam. Trotz der Anstrengungen der letzten Stunden war ich gar nicht mehr müde – ich denke, das ist den Glückshormonen zu verdanken. So konnten wir uns ausgiebig der Betrachtung unseres kleinen Wunders widmen.
Vielen herzlichen Dank noch einmal an das gesamte Hebammenteam – ich habe mich vor, während und nach der Geburt bei euch bestens aufgehoben gefühlt und ihr seid mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Sollte Mia ein Geschwisterchen bekommen, seid ihr auf jeden Fall wieder unser Team! Mein besonderer Dank geht hier noch einmal an Nina: Du bist die Beste! Dich hat mir der Himmel geschickt, danke für deine großartige Unterstützung!!! Auch dem gesamte Team der Privatklinik Ragnitz gilt unser Dank, wir waren hier bestens versorgt und man hatte immer ein offenes Ohr für meine seien es noch so banale Fragen.