Geburtsbericht

Geburt
Realisieren, dass da ein Mensch in mir genüsslich wächst und gedeiht, das war der Beginn.
Dann kam das Bangen, dass er bleibt. Und doch noch länger im Bauch bleibt. Und noch ein bisschen.
Mit der Sicherheit zog ein Warten ein. Das süße Warten. Später das ungeduldige Warten. Das über den Geburtstermin warten.
Akupunktur, Nelkenöl und Ingwertee schafften es den Geburtsbeginn vorzubereiten, aber nicht zu entfachen. Also trafen wir donnerstags Vormittag erwartungsvoll ein um mit kundiger Hebammenhilfe dem kleinen Bauchbewohner auf den Weg in die Welt zu schicken.
Durch die genaue Erklärung der Methoden und Vorgehensweisen hatte ich zu jedem Zeitpunkt das volle Vertrauen in meine Geburtsbegleiterin und in meinen Körper.
Ich habe erlebt, …
… dass man sich an die Steigerung der Geburtswehenintensität gewöhnen kann.
… dass die Pausen das Wichtigste im Geburtsverlauf sind.
… dass die Hände eines unterstützenden Menschen am Rücken Wunder wirken.
… dass wenn man glaubt es geht grad nicht mehr, es immer Menschen gibt (in diesem Fall Eva), die einen wohltuenden Vorschlag haben, wie man die Situation verändern kann.
… dass Postionswechsel nicht nur neue Sichtweisen eröffnen können sondern auch Wehen erträglicher machen.
… dass die Konzentration auf den Atem in neuen herausfordernden Situationen den besten Halt gibt.
… dass die Badewanne die beste Freundin ist, wenn man überlegt mental und emotional zu kapitulieren.
… dass ein verlässliches Gegengewicht Stabilität gibt im Leben und auch während Presswehen.
… dass die Hingabe seiner Selbst an die Situation, Körper und Geburtsbegleiterin, dass einzig sinnvolle ist während einer Geburt.
Im Gegensatz zu all meinen Erwartungen fühle ich mich durch das Geburtserlebnis stärker, schöner und zentrierter als je zuvor. Ich weiß jetzt, dass ich mich auf meine Psyche, meinen Atem und meinen Körper verlassen kann. Ich kann Kontrolle abgeben, mich führen lassen und ein Wunder erleben.
Dank meiner Geburtsbegleiterin, meinem Partner, unserem kleinen Babywunder und der unfassbaren Programmierung meines Körpers war es mir vergönnt, Geburt als besondere, positive Grenzsituation zu erfahren. Darüber bin ich sehr dankbar.

 

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